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Meine Recherche über die Geschichte des Pferdes ist auch im Museum, Buch und in einer DVD.
Wer kennt noch das Voltigierpferd Kalif aus dem Babelsberger Park?
Wer schon berichtet hat: Link


In der Betiebssportgemeinschaft der DEFA bin ich als elfjähriger Junge, siehe Bilder, auf dem Schimmel geritten.
Meine eigene Geschichte mit Kalif ist ganz unten auf dieser Seite zu lesen.


Bildquelle: Christa Müller

Lebenslauf von Kalif (mir bekannte Angaben)


 


Geboren 1951 (vermutlich in Israel)
Gestorben mit 33 Jahren in Park Babelsberg 1984 (eingeschläfert)
Abstammung nicht bekannt
Nachkommen nicht bekannt


Besitzer - Zirkus Busch (Staatszirkus der DDR)

- Kaskadeure

- ab 1965 Betiebssportgemeinschaft der DEFA, Sektion Pferdesport


Filmographie


     

Bildquelle: Potsdamer Reitverein
Die Söhne der großen Bärin 1965
Kalif und Schauspieler
Per E-Mail am 22. Juni 2008 von Kalle:
Der Schauspieler der das Pferd hält, ist Horst Kube und im Sattel sitzt niemand anderes, als Walter E. Fuß, der legendäre "Professor Flimmrich" aus dem DDR -Kinderfernsehen. Gruß Kalle
 
     
Frau Venus und ihr Teufel
Frau Venus und ihr Teufel 1966
Kalif und Inge Keller




Schüsse unterm Galgen
Schüsse unterm Galgen 1968
Zitat aus Wolfis E-Mails von März und April 2010
Zu Deiner Frage Betreff Kalif auf der Titelseite vom "Filmprogramm". Ich bin mir so gut wie sicher,
dass er das ist.
Die DEFA hat, glaube 13 Indianerfilme gedreht. Geh mal fest davon aus, das Kalif bei fast allen dabei wahr.
5 Minuten Video auf www.veoh.com  >Anmerkung zum Video<





Der kleine und der große Klaus 1971
Zitat aus Karins E-Mail am 2. Juli 2008
Ich wußte vom   "Kleinen  und dem großen Klaus", wo er wohl noch Flecken angemalt bekommen hat.





Bildquelle: Cavallo
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel 1972 
  Tři  oříšky  pro  Popelku / Three Nuts for Cinderella / Three Gifts for Cinderella / Three Wishes for Cinderella / Trois Noisettes Pour Cendrillon /  три  орешка  для  золушки / Tre nøtter til askepott  / η σταχτοπούτα /  Askungen / Kopciuszek /  La Cenerentola / Aschenputtel 
Kalif und Libuse Safrankova

Warum richtete ich diese Seite ein? Ich möchte herausfinden, in welchen Filmen der DEFA Produktionen das Pferd dabei war. Angefangen hat es damit:
Beim Internetsurfen landete ich auf www.dreihaselnuessefueraschenbroedel.de. Dort las ich, das nach Aussage des Mitarbeiters vom Hengstdepot Moritzburg, Gerd Lilie, das Pferd von Aschenbrödel, bei den Dreharbeiten in Moritzburg, Calif hieß. Im Film sind es die Szenen an der Treppe zum Schloß und im Pferdestall. 
Dieses Pferd mußte von woanders her ausgeliehen werden. Da vermutete ich, dass es das Pferd aus dem Babelsberger Park in Potsdam war.
Im Forum für 3hfa mache ich das Pferd auch zum Thema.


 


 Kalif 1977 auf dem
Hof des heimischen Stalles 
 Filmpferd 1972 in 
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel
 Filmpferd 1971 in
Der kleine und der große Klaus
Bei den vergleichenden Fotos sind Ähnlichkeiten zu erkennen. Man beurteile es.


Januar 2008:    Die Redaktion der Pferdezeitschrift Cavallo fand bei ihrer Recherche meine Webseite hier.
Sie interessierte sich für die Geschichte von Kalif als das Pferd Nikolaus im Aschenbrödelfilm.
September 2009:Vom Schloß Moritzburg kam eine Anfrage für die Verwendung meiner Forschungsarbeit über Kalif  für eine
                               Sonderausstellung zum Kultfilm.

Darüber informierte ich jeweils Sigrid Geschwantner, Reiterausbilderin und die Seele für das Wohlergehen der Pferde im Stall.
Nach Austausch der Erinnerungen mit den anderen Reitvereinsmitglieder und Sichtung meiner Recherche berichtet sie zusammenfassend:

Das Pferd Kalif wurde 1965 mit drei anderen Pferden von der Defa von den Dreharbeiten "Söhne der großen Bärin" aus Jugoslawien mitgebracht. Die Besitzer, Kaskadeure, hatten die Pferde auf einem Bahnsteig in Jugoslawien stehen lassen und sich ins westliche Ausland abgesetzt. (Gojko Mitic: "Sie standen zwei Tage im Waggon".) Die Defa hatte eine Betriebssportgemeinschaft mit 15 verschiedenen Sportarten, unter anderem Reiten. Die Pferde kamen somit in unserem Stall im Babelsberger Park. Der Film wurde auch in Potsdams Umgebung gedreht und sie kamen dabei weiter mit im Einsatz.

Eines Tages kamen die Leute vom Zirkus Busch. Sie waren die Vorbesitzer der vier Pferde. Sie holten sich ein Pferd zurück, auf jenem ein Löwe reiten konnte. Über Kalif  konnten sie berichten, daß sie ihn in Ägypten eingekauften. Sein Alter gaben sie mit etwa 14 Jahre an. Sein Ursprung soll er im Israel haben. Beim Zirkus war er durch Feuerreifen gesprungen. Nervlich ging es ihn nicht gut und wurde für die Auftritte unbrauchbar. Er wurde kastriert und an die Kaskadeure verkauft, die ihn dann zurückließen. 
 
Er hatte etwa 1,55 m Stockmaß und war etwas stabiler als ein Araber.
Im Verein wurde er dann Voltigier- und Schulpferd. In den aufgeführten Filmen leistete er seinen Dienst. Im 1966 gedrehten Film "Frau Venus und ihr Teufel" mit Manfred Krug und Inge Keller doubelte meine Schwester Birgit Schaar auf Kalif. Das Pferd hatte durch den Umgang mit den vielen Kindern einen Wandel durchgemacht und wurde ein absolutes Verlaßpferd, einfach im Umgang. Er war nie lahm, hatte nie eine Kolik, im Winter hatte er ein Fell wie ein Eisbär. Im hohen Alter bekam er Schwierigkeiten mit den Zähnen. Das Fressen machte ihm Schwierigkeiten und so entschlossen wir uns, uns von ihn zu trennen. Er ist ca 33 Jahre alt geworden und hat bis zum Ende immer gearbeitet.
Im Babelsberg auf einer Wiese am Stall ließen wir ihn vom Tierarzt einschläfern.


Kalif 1970
Bildquelle: Potsdamer Reitverein
aus Frau Venus und Ihr Teufel
 Kalif 1970 mit Petra Grodzicki aus Film "Frau Venus und ihr Teufel" mit Manfred Krug und Inge Keller

Drei Nüsse und zwei Pferde
So lautet der Titel in der Pferdezeitschrift Cavallo von April 2008.
Schlagzeile: Aschenbrödels Schimmel ging durch Feuer, wurde in Jugoslawien auf dem Bahnsteig vergessen und war im Hauptberuf Voltigierpferd.
www.cavallo.de/filmpferde Über Filme mit Pferden wurde in 30 Folgen berichtet.

Sonderausstellung "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"

10. Oktober 2009- 28.Februar 2010
Der deutsch-tschechische Märchenfilm (1972/1973) ist untrennbar mit Moritzburg verbunden und hat Kultstatus. Fans dieser zauberhaften Geschichte kommen in der Sonderausstellung voll auf ihre Kosten, die neben originalen Kostümen und Ausstattungsgegenständen viel über die Entstehung des Filmes und die Lebensläufe der Akteure zeigt.

Bericht über mein Erlebnis in der Ausstellung .anklicken

TV Doku "Geheimnisse zum Lieblingsfilm"
in der Schweiz SRF 1
Sa. 07.12.2013 und MDR So. 22.12.2013



Meine Recherche im Einzelnen:
Ich fragte, war Kalif im Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"? :

Tierarzt Johannes Kördel zeigte sich sehr überrascht, ja, ich kannte ihn gut, ich habe ihn lange betreut. Ist schon gut möglich, das er in diesem Film war.

Pferdeausbilder Paul Mariahagen schließt nicht aus, das er im Film war. Er erzählte so beiläufig, das er ein Zirkuspferd gewesen sei. Dann plauderte er nun über eine Episode bei einen anderen Filmdreh, wobei Egon Günter als Filmregisseur ein Mißgeschick mit seinem Pferd passierte.......

Nun suchte ich Sigrid Geschwantner in ihrem Pferdestall auf. 
 Sie meint, wenn Rolf Hoppe mit im Film war, ist es schon gut möglich, das er dabei gewesen sei. Dann fragte ich noch, wie alt er wurde. Sie meint 33 Jahre. 

Frau Hasemann kannte auch Kalif. Sie hat Fotos von ihn, auch von Filmarbeiten mit Gojko Mitic. Sie weiss nicht, ob das Pferd in 3hfa war.
 Sie stellte mir die Fotos in digital zur Verfügung. 

Per E-Mail suche ich auch Zeugen:
2. April 2007 Antje Goldschmidt:
Hallo Christoph, schön mal von Dir zu lesen. Also, ich weiss, daß unser Voltigierpferd "Kalif" hieß und er auch bei Sigrid sehr alt geworden ist. Sie hat ihn zum Schluß immer im Park frei herum laufen lassen, da er ja immer wieder von allein in den Stall kam. Leider weiss ich nicht genau was aus ihm geworden ist, ob er von uns aus zum Schlachten ging, oder aber ob ihn sich Arno Zinnow später noch geholt hat, denn irgendwie hatte ich mal so etwas gehört. Du könntest Sigrid anrufen im Potsdamer Reitverein,  sie kann Dir bestimmt weiter helfen.
 Liebe Grüße von Antje
Ich habe damals erfahren, das das Leben von Kalif im Babelsberger Park zu Ende ging.

Eine weitere E-Mail erreichte mich am 14. April 2007:
Hallo! 
Ich selbst habe viel mit Pferden zu tun, doch Kalif hab ich selbst nicht kennengelernt. Doch durch eine Bekannte weiss ich, die selbst hat bei einigen Filmen der DEFA Tierbetreuerin gemacht, das es diesen Kalif gab. Es kann auch gut sein das er in verschiedenen Produktion mitgespielt hat, verständlich, denn er hat ja seinen Hafer bei DEFA verdient. Wird aber auch nicht das einzigste Pferd gewesen sein. Trotzdem denke ich, egal ob es Kalif ist oder nicht, das man die Sache abschliessen sollte. Was bringt euch das zu wissen, wie das Pferd hieß und wer auf ihn geritten ist. Was soll das? Es war ein Pferd, das ausserdem auch in Tschechien gedoubelt wurde. Ebenso können sich die Leute die mit den Pferden zu tun hatten, nicht mehr so groß dran erinnern. Ist auch zu lange her. Ausserdem sind die Tiere durch die ganze Republik gereist und auch ins Ausland! 
Das hiess auch immer wieder andere Gesichter für die Tiere! 
Also ich hoffe ich konnte etwas helfen, trotz da sich da keiner sicher sein kann !


Im Folgenden führe ich die Namen und Zitate von Personen auf, mit denen ich ein Interview führte oder mir eine E-Mail zuschickten.
Beim anklicken geht das Layout direkt zu dem entsprechenden Beitrag hin.
Jörg Marquardt: Kalif war im Film von Aschenbrödel dabei.
Verena Rudolf: Er war auch im Film "Frau Venus und ihr Teufel".
Karin Czianowski: Ich wußte vom "Kleinen und dem großen Klaus"...
Frau Krieger: Ich war ein Kind, als Kalif 1965 im Stall kam.
Beritt Kramer: Wir waren so die letzte Pointe mit Kalif.
Renate Doms: Wir Kinder hatten ein Urvertrauen in dieses Pferd.
Gojko Mitic: Zwei Tage standen die Pferde im Eisenbahnwaggon.
Paul Mariahagen: Es war damals Gang und Gebe, die Pferde mit der Eisenbahn zu transportieren.
Wolf Dieter Nicklaus: Kalif begleitete mich die ganzen vielen Jahre.
Claudia Fahrland: Ich kenne die Namen der Kinder auf dem Foto.
Kosake: Kalif war ein besonderes Pferd und sollte nicht vergessen werden.
Petra Mächold:
Meine gesamte Kindheit habe ich im Babelsberger Park verbracht.
Marcel Jaeger:
In der Geschichte von Kalif soll es noch eine andere Station gegeben haben.
Michael Klein: Kalif hat im Stall nach der Musik Schneewalzer getanzt.
Goijko Mitic:
Der Schimmel hatte den breitesten Rücken in der DDR


Christoph Müller: Ein Jahr lang war mit ich dabei, auf Kalif reiten (voltigieren) zu lernen.


Kalif war dabei.
Das sagt Jörg Marquardt, langjähriger Mitglied im Babelsberger Reitverein. Er ist sich sicher. Wir unterhielten uns darüber, das die Tschechen für die Dreharbeiten in Moritzburg ihre eigene Pferde wegen einer Seuche in ihrem Land nicht mitbringen konnten." Bei uns in der DDR ist ja auch ganz schön streng gehandhabt worden mit dem Seuchenschutz. Jedesmal wenn wir mit den Pferden zum Turnier fuhren, mussten wir vom Kreisfachausschuss eine Tierseuchenfreiheitsbescheinigung holen. Heute können die Pferde einfach so in die Gegend umhergekarrt werden und man wundert sich, warum die Pferde Influenza bekommen."
Er sagt auch noch, das das Pferd steinalt wurde, 37 Jahre!



Ich bin zu Besuch bei Reni Rudolf, Votigierlehrerin, hatte jahrelang mit Kalif gearbeitet:


Reni: Was willst Du über Kalif wissen? 
Christoph: Na alles. Nun er war doch im Film "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"? Reni: Das kann sein.
Christoph: Im Indianerfilm ... Reni: "Die Söhne der großen Bärin". 
Er war auch im Film "Frau Venus und ihr Teufel". Da benötigte Frau Venus, Inge Keller, eine Leiter, um auf Kalif zu kommen.
Christoph: Ist etwas über die Abstammung und Nachkommen bekannt? 
Reni: Tja, er war ja im Zirkus, die Zirkusleute hatten die Pferde als Hengste gehalten.... Nun in Magdeburg oder in Halle hatte er ein Halbbruder, da wollten sie ihn gerne mit dazu holen, aber die Sigrid hat ihn nicht hergegeben. Ich selber habe den Kalif als Wallach kennengelernt. Im Zirkus war er ein Feuerpferd, er musste durch brennende Ringe springen. Da bekam er ein Trauma und die Zirkusleute konnten  mit ihn nichts mehr anfangen. Da haben sie ihn dann weggegeben und er kam dann zu uns. 
Reni legt mir ein Fotoalbum vor:



Bildquelle: Potsdamer Reitverein

Marion Kodach
bei der DDR-Meisterschaft
 in Bensdorf Marion Kodach

Christoph: Da sind ja die Orginalbilder, die ich von Frau Hasemann auf CD für meine Webseite bekommen habe. 
Reni: Ja, einige Leute haben vor geraumer Zeit bei mir die Fotos ausgeliehen, um für Sigrid zu ihrem 60. Geburtstag eine Chronik des Reitvereins in Powerpointpräsentation zusammen zustellen. 
Christoph: Die Fotos von der DDR Meisterschaft in Bensdorf 1974 sind ja von einem Berufsfotografen, ein Stempel ist auf der Rückseite. Da muß ich ihn ein Honorar überweisen für die Veröffentlichung im Internet *g*. 
Reni: Kalif war 23 Jahre alt als wir in Bensdorf waren. Eigentlich sollte er schon in Ruhestand gestellt werden, aber wir hatten noch kein Nachfolger für ihn. Er mußte dreißig Minuten in einem Stück galoppieren, heut zu Tage sind nur zehn Minuten zulässig. Da müssen zwischendurch andere Übungen in anderen Gangarten durchgeführt werden. Als wir nach der Prüfung den Voltigiergurt abnahmen, legte er sich erschöpft hin, ich dachte schon, das Ende seiner Tage ist gekommen. Aber er ist doch 36 Jahre alt geworden.
Christoph: Ich rechne aus, das er 1974 23 Jahre alt war und mit 36 Jahre 1987 gestorben ist?
Reni: Ich überlege, er muß 1984 gestorben sein, also ist die Angabe von Sigrid richtig, das er 33 Jahre alt wurde. 1987 war er gar nicht mehr da.
Er wurde nie krank. Hatte man doch sonst die Pferde im Stall bei Zeiten zum Schlachter gegeben, hat es keiner übers Herz gebracht, den Kalif wegzugeben. Eines Tages hatte er auf einmal nichts mehr gefressen, da entschloss man sich, ihn durch einen Tierarzt einzuschläfern. Er wäre sonst jämmerlich verhungert.
Christoph: Auf einem Foto ist Marion Kadoch auf Kalif zu sehen. Reni: Ja, Kalif war für sie ein und alles gewesen. Sie könnte dir sicherlich mehr erzählen als ich.   Kalif war das Lieblingspferd aller Kinder.


Am 2. Juli 2008 erreichte mich die E-Mail von Karin Czianowski:


Hallo, ich bin heute überrascht worden. Ein Schulfreund hat meine beste Schulfreundin und mich im Internet gefunden und mir die Bilder zugeschickt.
Nun bin ich hier um zu schreiben was ich damals wußte. Ich bin das blonde Mädchen mit den mittellangen offenen Haaren und ich wußte gar nicht das es diese Bilder gab. Aber ich bin auf Kalif geritten und ich wußte, daß er ein Schauspieler war. Allerdings wußte ich vom "  Kleinen und dem großen Klaus", wo er wohl noch Flecken angemalt bekommen hat. Das mit Aschenputtel wußte ich nicht, überrascht mich nur, weil er ja so klein war. 
Zum Alter weiß ich, daß er über 30 wurde, aber das sollte er schon sein als wir noch auf ihm ritten und das muß so 1977/1978 gewesen sein. Aber da bin ich mir nicht sicher. Sicher ist nur, daß Kalif ein sehr sanftes und geduldiges Pferd war. Ich erinnere mich noch, daß ich einmal genau unter ihn gefallen bin und er ist ganz vorsichtig über mich  hinweggelaufen. Da hat mich heute meine eigene Geschichte eingeholt. Ich bin nicht so lange geritten, weil es mein ganzes Taschengeld kostete (5Mark) und der Park  am Abend immer so unheimlich war. Damals wurden die Kinder ja noch nicht gebracht und abgeholt.
Viele Grüße von einer Kalifreiterin.


 

Am 4. November 2008 traf ich im Supermarkt eine Bekannte aus den Potsdamer Reiterkreisen,
die ich fragte, ob sie im Babelsberger Park geritten ist und Kalif kannte. 
"Oh ja. ich war damals ein Kind, als Kalif 1965 dort hin kam. Bei diesem Pferd wusste man nie, ob man zu ihn in die Box eintreten durfte, um ihn zu putzen und zum reiten heraus zu holen. Einmal war er lieb und zum andermal war er schlecht gelaunt und hat mit seinen Hinterbein oder Vorderbein gehauen. Da haben wir ihn mit Leckerchen bestochen, woraus er lernte, wer ihn nichts gab, den haute er. Auf den Reitplatz kam er manchmal auf die Idee, den Reiter abzuwerfen und in den Stall zurückzulaufen. Er stellte sich richtig stur. Somit war oft der Reitunterricht beendet."


April 2009, ich unterhalte mich mit Beritt, sie reitet auf Frau Hasemanns Pferd.
Sie erzählt mir, das sie 15 Jahre im Babelsberger Park geritten ist. Ich sagte darauf hin, das Sie ja Kalif gekannt haben müsste. 
"Ja! 1978 kam ich in die Voltigiergruppe, wir waren so die letzte Pointe mit Kalif, er konnte nicht mehr so beansprucht werden. Heidi Jäger war meine Reitlehrerin, sie erzählte mir auch, das Kalif im Film von Aschenbrödel dabei war. Als ich den Artikel in Cavallo las und mir die Bilder anschaute, sah ich das es Kalif sein mußte, der mit seinem schwarzen Knopfaugen."

 

Am 1. Mai 2009 erreichte mich die E-Mail von Renate Doms ehemals Hardt:

Hallo Christoph, 

soeben stolperte ich im Internet über die Kalif Seite. Wow sofort waren alle Erinnerungen wieder wach. Erinerungen an die gestrenge Chefin Siegrid, an Reni, an Heidi Jäger, und natürlich an die Voltigiergruppe in der ich stolzes Mitglied war. 1974 oder 1975(so ganz genau kann ich das gar nicht mehr sagen) kam ich zum ersten Mal nach Babelsberg, in den Reitstall. Meine Schwester Karin ritt damals dort. Natürlich lernte ich auch den guten, treuen Kalif kennen und lieben. Reni war meine erste Voltigierlehrerin und ich erinnere mich noch gut daran, wie wir im Winter, wenn der Platz hartgefrohren war, auf Kalif im Stall unsere Voltigierübungen machten. Wir stellten dann ein Sprungbrett hinter ihm auf und sprangen dann mit Anlauf von hinten auf seinen Rücken. Wir Kinder hatten ein Urvertrauen in dieses Pferd. Er war so brav. Niemals hätte er auch nur einen Gedanken daran verschwendet zur Seite zu springen oder gar auszutreten. Er war zu dieser Zeit schon angeschlagen und nicht mehr ganz so einsatzbereit. Aber aus seinen Zirkustagen hatte er so manches Kunststück noch drauf. Das Nachfolgerpferd, auf welchem ich dann über Jahre das Voltigieren gelernt hatte war die gute alte Rappstute Rolli. Unter der Führung von Heidi Jäger haben wir, mit unserer Voltigiergruppe um Mumpel alias Birgit Döbel, Jaqueline Haberland, Liane Bürger und einige mehr, so manchen Sieg auf den Turnieren einheimsen können. Aber den Anfang meiner Voltigierkarriere machte ich auf Kalif. Es war sehr bitter für mich als er starb. Er war das einzige Pferd aus dem Babelsberger Stall welches das Privileg genoss, völlig allein und ohne Aufsicht im wunderschönen Park Babelsberg sein Gnadenbrot zu genießen. Ich kann mich gut erinnern, wenn er mich auf meinem Weg zum Training begrüßte, sich ein Leckerlie abholte und dann weiter durch den Park streifte. Ich bin überzeugt davon, das diese Zeit wohl seine schönste gewesen war. Das er im Märchen drei Haselnüsse für Aschenbrödel mitspielte war mir nicht bekannt. Sehr wohl aber, dass er bei den Dreharbeiten für "Die Söhne der großen Bärin" mit dabei war. Denn mein Vater Hans- Hardt- Hardtloff spielte in diesem Film den Major Smith. Meine Mutter erzählte mir davon. Leider besitze ich selber keinerlei Fotos aus meiner Voltigierzeit. Aber vielleicht könnte man ja auch diese Plattform hier nutzen und den ein oder anderen Kontakt wiederzubeleben. Ich für meine Begriffe, hatte im Reitstall Babelsberg die schönste Zeit meiner Kindheit verbracht und würde nur zu gern mit Gleichgesinnten ein wenig in Erinnerungen schwelgen.



Rolli
Ich habe nach gründlicher und stundenlanger Suche ein Foto gefunden, dass mich mit Wera auf Rolli beim Training zeigt. Wir übten da unsere Gruppenübung den Schultersprung. Das muss so um 1978/79 gewesen sein. Wäre schön, wenn aus dieser Zeit noch ein paar Fotos auftauchen würden.
Bildquelle: Renate Doms

LG schickt euch
Renate Doms ehemals Hardt
www.termonia.de


Am  2. März  2010  sprach ich mit dem Chefindianer Gojko Mitic im Anschluß einer Lesung in der Urania in Berlin.


Christoph:
Als Kind bin ich 1977 im Reitverein der DEFA auf einem Pferd geritten, welches das Drehteam von "Söhne der großen Bärin" aus Jugoslawien mitbrachten. Über das Pferd, Kalif ist der Name, recherchiere ich. Die Kaskadeure ließen ihre vier Pferde in Jugoslawien auf einem Bahnhof stehen und setzten sich ins westliche Ausland ab. Können Sie mir mehr über diesen Vorgang berichten?

Gojko Mitic: Ich kann da nur vom Hörensagen was erzählen, denn ich bin mit dem Flugzeug  in die DDR gereist.
Nach den Dreharbeiten verluden die Kaskadeure die Pferde in einem Waggon und verschwanden anschließend. Aus Jugoslawien konnte ja jeder in beliebiger Richtung ausreisen. Zwei Tage standen die Pferde im Waggon, ehe man mitbekam, was da abgelaufen ist. Dann kümmerte sich das Drehtheam um ihnen.
Gojko Mitic bei  Dreharbeiten  "Söhne der großen Bärin"
Gojko Mitic bei Dreharbeiten
Auf das Foto setzte er für mich sein Autogramm!
Bildquelle: Potsdamer Reitverein
10. März 2010:
Heute erzählte mir Paul Mariahagen, ein Reiter von ASK Potsdam, Mitglied der Olympiamannschaft in Mexiko 1968, dass es damals Gang und Gebe war, die Pferde mit der Eisenbahn zu transportieren. Er selber ist mit Kollegen durch Potsdam vom Stall zum Verladebahnhof  Wildpark geritten, hatten die Pferde in den Waggon verladen und sie beim Transport begleitet. Ein Vorrat an Heu, Stroh, Hafer und Wasser wurde mitgenommen. So ist man damals zu den Turnieren gefahren. Der Waggon wurde an einem Zug, manchmal auch an einem Personenzug, angehängt und zum Zielort gefahren. Der Waggon musste an einer Rampe abgestellt werden, wo die Pferde ein und ausgehen konnten. Paul hat auch die zu exportierende (ins Ausland verkaufte) Pferde bis zur Grenze begleitet. Am Grenzbahnhof mußte er aussteigen, die Grenzsoldaten haben den Waggon noch einmal nach nichterlaubten Mitreisenden durchsucht, verschlossen und verplombt. Einmal brachte Paul aus Spaß bei einem Pferd ein Schild "Beisser und Schläger" an  und der Grenzer hat die Tür gleich zugeschlossen ohne den Waggon zu durchsuchen, als der das Schild gesehen hatte.


Am 5. März 2010 erreichte mich die E-Mail von Wolf-Dieter Nicklaus:

Hallo,
Wolf-Dieter Niklaus
Wolfi auf Dijango 1970er
Bildquelle:
 Potsdamer Reitverein
habe gerade die Internetseiten über den alten Schimmel Kalif mit ganz viel Freude und eigentlich auch einer ganzen Portion Wehmut mir angeschaut. 1964 kam ich das Erstemal in den Reitstall im Babelsberger Park. Ich wollte unbedingt das Reiten erlernen. Schon damals führte meine alte Freundin Siegrid Schaar (anm.Red.: Geschwantner) das Komando. Von uns wurde sie Schnarri gerufen. Wie das so mit den Neuen so war, nichts mit Reiten !!! Sattelzeug pflegen, Stall misten, Pferde putzen, vor allen Dingen immer schön die Hufe auskratzen und wenn man ganz gut war, durfte man schon mal den "alten" Reitern das Pferd halten. Es war trotzdem eine herrliche Sache, man war ja dabei !!!!! Man diente sich über die Zeit von der Montagsgruppe immer weiter in die Wochentage. Die Aufgaben und das " Reiten " gingen damit auch Stück für Stück immer weiter. Ja, und dann irgend wann kamen wieder mal "neue" Pferde vom Film. und der Kalif stand im Stall. Von da an begleitete er mich die ganzen vielen Jahre, manchmal durfte ich mit unseren Pferden, selbstverständlich auch mit Kalif zum Film fahren. Das war für uns das GRÖßTE !!! Als es dann anfing mit den Indianerfilmen, nahmen wir Auserkorenen unsere Sache sehr ernst.
Wir mußten natürlich das Aufspringen, das Schießen mit den Bogen auf dem galoppierenden Pferd so wie das Runterfallen üben. Da gab es keinen Besseren als unseren Kalif. Der ertrug alles was wir mit ihm anstellten, er war da schon wie Profie. Auf Grund seines einwandfreien Karakters war er immer das lieblings Pferd im Stall. So vergingen die Jahre, Kalif war immer gut drauf.
  Ich weis nicht ob er jemals überhaupt krank war. Wie schon in anderen Berichten erwähnt war sein Alter für ein Pferd biblisch. Ich hatte zwischen durch male eine Auszeit vom Reiten wegen Studium und Hausbauen genommen. Als ich wieder da wa, wa mein Freund kalif auch noch da. Irgendwann kam dann die Krankheit auch zu unseren alten Filmhelden. Er konnte nicht mehr fressen. Pflichtbewußt wie unsere Schnarri IMMER war, wurde Kalif vom zuständigen Tierarzt eingehend untersucht und auch behandelt. Es half aber nichts mehr, Kalif hatte beschlossen diese Welt zu verlassen. Damit er das würdevoll machen konnte, wurde beschlossen ihn auf den ihm vertrauten Gelände einschläfern zu lassen. Der Tag kam., ich weiß das noch wie heute, der Tierarzt war da, aber wer sollte Kalif zur Seite stehen ??? Schnarri fragte mich und den Michael Marten. Wohl war uns nicht dabei, wir nahmen Kalif und führten ihn nochmals um seinen alten Stall. An der Rückseite des Stalls ging er dann würde voll wie er immer war, in eine andere Welt. Das ist jetzt schon viele Jahre her, wir sind alle älter geworden. Unseren Reitstall im Park Babelsberg gibt es schon lange nicht mehr.

Ungelogen, sehr oft denk  ich an DAS alles seeeeeeeeeehr gern zu rück!
viele Grüße von Wolf-Dieter Nicklaus, gerufen einfach Wolfi
Schön währe es, wenn man mal ein Treffen der alten Garde organisieren könnte !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Onlinetreffen

Meine weitere E-Mailwechsel:
Christoph: Sag mal, ist Kalif auch in anderen Indianerfilme als "Die Söhne der großen Bärin" eingesetzt worden?

Wolf-Dieter: Die DEFA hat, glaube 13 Indianerfilme gedreht. Geh mal fest davon aus, das Kalif bei fast allen dabei wahr. Er war ja in dieser Branche wirklich Profi, was sich auch bei den Schauspielern rumsprach. Ich kann mich noch gut an den Film " Schüsse unter dem Galgen " erinnern. Da mußte ich eine Frau doubeln, die aufgehängt werden sollte. Als sie unter dem Galgen stand kam der Retter, das war mein alter Kumpel "Bonzo" mit richtigen Namen Gerhard Rohrer, ich glaube auf Kalif und hat mich vom Galgen abgeschnitten. Ich habe vor ein paar Tagen im Internet das Filmprogramm davon angeschaut, wer ist auf der Titelseite unser Kalif. Ich wollte damit nur sagen, das die DEFA Pferde vielseitig eingesetzt wurden.
Jedenfalls hatten wir ( Bonzo, Renate Schiefer, Pfietscher -seinen richtigen Name kenne ich nicht mehr- ,der wurde aber wegen Felverhalten früher nach Hause geschickt, und ich ) wunderbare Wochen am Weststrand von Prerow und auch natürlich richtig viel Spaß.

Mein E-Mailwechsel vom 24.6.2012:
Hallo Wolfi,
im Internet habe ich eine Videoszene von Schüsse unterm Galgen entdeckt: http://www.veoh.com/watch/v20751407BDPJAk7g

Mit besten Grüßen Christoph Müller

Hallo Christoph,

das ist ja richtig klasse. Kalif, Bonzo und ich. Bonzo ist der Schimmelreiter, die Verurteilte,
als diese vom Strick abgeschossen wurde und im Wasser lag
war ich es. Ich bin dann mit Bonzos Hilfe auf Kalif gesprungen und ab gings.
Mensch waren das Zeiten. Die eigentliche Schauspielerin war zu diesem Zeitpunkt
schwanger und konnte deswegen nicht quer mit dem Bauch auf Kalifs Rücken hängen.

Danke dafür und viel Grüße

wolfi

Am 22. Mai 2010 traf ich mich mit einigen Leuten aus dem Potsdamer Reitverein. Sie lobten mich für meine weiterführende Recherche über Kalif.

Claudia Fahrland nannte mir die Namen der Voltigierkinder auf dem Foto vom Turnier 1974 in Bensdorf:
Leiterin war  Reni: Verena Fein (Rudolf)
1: Claudia Zippert (Fahrland)
2: Karin Schnegaß
3:  Kosake
4: Iris Kern
5: Birgit Schröder
6: Petra Russ
7: Petra Grodzicki (Kohlschmidt)
8: Manuela Schieck (Wolf)
Voiligiergruppe 1974
Bildquelle: Potsdamer Reitverein

Kosake
ist auf dem Foto dabei? Sie kenne ich ja. Sie werde ich mal mit meinem Besuch überraschen. Am 2. Juli 2010 klingele ich bei ihr an der Tür und sie läst mich in ihrer Wohnung herein. Wir unterhalten uns darüber, was wir in den letzten Jahren, wo wir uns nicht gesehen haben, gemacht haben. Nun fragt sie, was mich jetzt zu ihr führe. Ich erzähle ihr über meine Recherche über Kalif und sie schaut sich sodann gleich die Webseite an. Im Ergebnis meines
Besuches ereichte mir am 9. August 2010 die E-Mail von ihr:

Als mir Christoph erzählte, er sucht Fotos und Erinnerung an Kalif für seine Internetseite, war ich sehr angetan. Kalif war wirklich ein besonderes Pferd und sollte nicht vergessen werden.

Natürlich wollte ich behilflich sein und stöberte in meinen alten Unterlagen. Ich möchte an die DDR-Meisterschaften der Voltigiergruppen in Bensdorf am 17. und 18. August 1974 nach bestem Wissen erinnern. Es waren übrigens die ersten DDR-Meisterschaften und wir, die Turniergruppe der BSG DEFA Babelsberg, hatten uns mit Kalif über die Kreis- und Bezirksmeisterschaft dafür qualifiziert.


Wir waren eine ausgeglichen gute Mannschaft. Mit Claudia (1) und Karin (2) hatten wir starke Untermänner, die bei den Gruppenübungen im Kürprogramm immens wichtig sind. Petra (6) kam vom Bodenturnen, Manja (8) hatte Artistenblut in sich und Pitti (7) war ein Leichtgewicht, so daß wir beste Voraussetzungen für besonders anspruchsvolle Übungen besaßen, wie z.B. zu dritt auf dem galoppierenden Pferd.

Mit Kalif hatten wir dazu das perfekte Voltigierpferd. Er galoppierte gleichmäßig und ausdauernd. Er hatte kaum Wurf und ein wunderbar breites und ebenes Hinterteil.

Voiligiergruppe 1974
Bildquelle: Potsdamer Reitverein

Ich erinnere mich, dass der Turnierplatz riesig war und es ewig dauerte, bis wir an der Reihe waren. Reni, unsere Trainerin, schien wie immer die Ruhe selbst zu sein. Dann erhielten wir das Zeichen mit der Vorführung zu beginnen. Wie immer ging es im Trab, der Reihe nach hinter Reni und Kalif her, auf den Platz. Dann Aufstellung wie die Orgelpfeifen mit Blick zu den Preisrichtern. Auf ein vereinbartes Zeichen erfolgt die Verbeugung von uns. Möglichst gleichzeitig. Dieses Mal klappte es sogar.

Wenn Kalif eins zwei Runden an der Longe warm gelaufen war und gleichmäßig galoppierte, kam wieder ein Zeichen von Reni und die ersten beiden Mädchen liefen in den Kreis. Die Vorstellungen begann.

Damals mit 6 Pflichtübungen.: Sitzen, Knien, Fahne, Mühle, Schere und Stehen. Also acht Mal aufspringen, die Übung und Abgang. Dann hatte jeder zwei Kürübungen zu zeigen. Hier haben wir übrigens verschiedene Auf- und Abgänge im Repertoire gehabt, den Kosakenhang oder den Schulterstand, abgewandelte Pflichtübungen, wie Fahne auf dem Pferdehals, und und und. Im Anschluß daran kamen die Gruppenübungen. Wie schon angedeutet, mal zu zweit, mal zu dritt. Das muß 20, wenn nicht sogar 30 Minuten gedauert haben.

Unsere Vorführung verlief reibungslos. Wieder Verbeugung vor den Preisrichtern und disziplinierter Abgang im Trab. Außerhalb des Platzes wurden wir schon von den unsrigen erwartet. Gewiss war Simone da, mit der ich mir immer den Part des Ersatzmannes abwechselnd teilte und die in Bensdorf leider an der Bande stehen mußte.

In die Freude, große Bestürzung. Kaum waren wir außerhalb des Platze und noch ehe wir den Voltigiergurt abnehmen konnte, legte sich Kalif nieder. Selbst seinen Kopf legte er ab. Er lag da wie tot.

Zum Glück war schnell eine Tierärztin zur Stelle, die Kalif etwas spritzte, was ihm gut tat. Dieses Pferd hat an diesem Tag tatsächlich sein Letztes gegeben.
Tags darauf ging Reni die Bewertungen holen. Wir rechneten uns sehr gute Chancen aus. Wir hatten doch die Konkurrenz gesehen. Lediglich die Stendahler konnten uns gefährlich werden. Sie hatten aber nur zwei, dafür aber herausragend, gute Leute. Die anderen waren schwach.

Dann kam Reni. Sie sagte, wir hätten den 8. Platz gemacht. Wir waren fassungslos.
Später stellte sich heraus, daß unsere Sportverantwortlichen uns nicht die neuen Bewertungskriterien zur Kenntnis gegeben hatten. Fußspitzen nach unten war gestern. Heute ist Hacken nach unten richtig. Reni hätte aussehen müssen, wie ein Turnierreiter. Stiefel, Plastron, Jacke und so. Mit der Longe war auch irgendwas falsch. Punktabzug, Punktabzug. Man kann sich unsere Enttäuschung nicht vorstellen.

Aber wir hatten Glück im Unglück. Wir durften als letzte plazierte Mannschaft am Schauprogramm teilnehmen. Die Tierärztin untersuchte Kalif und gab grünes Licht.

Wir zeigten alles was wir konnten, auch das was noch nicht immer gelang. Ich weiß, daß Manja bei der Kürübung Knien-Stehen wagte. Wir bekamen viel Szenenapplaus. Ich sogar, für meine Rolle über die Kruppe.

Sieger waren die Stendahler geworden. Sie hatten sogar ein Bild im Pferdekalender von 1975. Da hätten Kalif und wir drauf sein müssen.

Von Kosake

Anbei Fotos von Kosake


Birgit auf Kalif
voltigieren
Birgit ihre Ausbildungsgruppe
1973 Kosake auf Kalif,
Bummi, Iris Kern und Claudia Zippert

1970 Anfängergruppe von Kosake
Kalif im Stall 1973
Kalif mit Marion
Kalif mit Birgit Schröter
1973
Kalif mit Marion
1972 Kalif mit Birgit Schröter


30. Dezember 2010

Heute sprach mich im Pferdestall, in dem ich als Pferdpfleger arbeite, eine Pferdebesitzerin an. Ihr Name weiß ich gar nicht. Sie sagt, das zur Zeit im Fernsehen Aschenbrödelfilm läuft und sie es mit mehr Liebe anschaut, seit dem sie durch meiner Homepage weiß, dass Kalif  dort mit spielt.
Sie selber kannte den Kalif als um zehnjähriges Kind. Kalif war Ihr erstes Pferd, mit der sie in Ihrem Leben Umgang hatte. Dreiviertel Jahr, 1975 mußte es gewesen sein, lernte sie reiten. Das erste, was sie gesagt bekam, als sie das Pferd führte und sich hinlegte um zu wälzen, das sie sich am Kopf aufhalten muß. Das hat sie sich bis heute gemerkt. Sie ging heimlich zum reiten, die Mutter hat es verboten, das sie alleine in den Park Babelsberg geht. Das Reiten war gar nicht teuer, eine bis zwei Mark hat das pro Besuch gekostet. Einmal hat die Mutter herausgefunden, das sie reiten war, damit war dann Ihre Reiterrei im Babelsberg vorbei.


Am 3.Februar 2013 erreichte mich die E-Mail von Petra Mächold ( ehemals Grodzicki oder Pitti )

Hallo,  :-)
  ich bin überglücklich und froh, diesen Bericht entdeckt zu haben. Meine gesamte Kindheit habe ich im Babelsberger Park verbracht ( mein Elternhaus ist das Matrosenhaus nur ca.200m vom Reitstall entfernt). Ich kann die vielen Berichte über Kalif nur bestätigen, denn ich war fast täglich im Stall, bestimmt 15 Jahre lang und habe diese Pferdelegende erleben dürfen. Kalif , seine Stallgefährten sowie viele liebenswerte Menschen, an erster Stelle unsere" Stallmutter" Siegrid Gschwandtner, haben dafür gesorgt, daß mein Leben von dem  Pferdevirus erfolgreich bis heute bestimmt wird...ein toller Virus im übrigen. Diese Erinnerungen an diese tolle Zeit sind einfach schön.
  Ich würde mich freuen, auch auf diesem Weg mit alten Freunden, die mit mir diese schönen Erlebnisse im Reitstall teilen durften, in Kontakt treten zu können.
  Die Nr. 7 auf dem Voltigierbild bin ich. Meine Mama hat uns noch die Startnummern genäht. Auf dem Foto "Bilderquelle Potsdamer Reitverein Kalif 1970" halte ich diese treue Kämpferseele am Kopf. Ich durfte Kalif oft ins Wasser reiten, wo er sich natürlich jedesmal genüßlich hinlegte.
Den langen Ritt zur Hochzeit nach Potsdam hat er mich auch getragen. Oft haben wir ihn zum Grasen geführt, denn Koppeln gab es nicht, oder eimerweise Gras gerupft.
Kalif hat so vielen Menschen tolle
Glücksmomente beschert, um so schöner, daß ihm ein Platz im Museum gewidmet wurde.
      Meldet Euch doch einfach bei Petra Mächold ( ehemals Grodzicki oder Pitti ) ;-) petramaechold@arcor.de

Anbei Fotos von Petra Mächold:
Foto von Petra Mächold
Foto von Petra Mächold
Foto von Petra Mächold

1968

Von wem gibt es noch Beiträge?


Am 9. Januar 2014 erreichte mich die E-Mail von Marcel Jaeger:

Hallo Christoph,
 
ich habe heute durch einen Zufall deine Seite gefunden und bin begeistert.
Ich kann mich an Kalif noch gut erinnern, da er mich durch meine jüngste Kindheit begleitet hat.
Meine Mutter ist Heidemarei Jaeger oder kurz Heidi wie sie gerufen wurde. Ich habe sie heute gleich angerufen und nach Fotos gefragt, die ich gerne zur Verfügung stellen möchte, wenn noch daran Interesse besteht.
 
Viele Grüße Marcel Jaeger.

Christoph:
Hallo Marcel, ich freue mich, dass mit Dir die Geschichte des "Märchenschimmels aus Babelsberg" im Internet seine Fortsetzung findet. Vielleicht kannst Du auch eine Episode von Dir und Kalif erzählen?

Marcel:

Hallo Christoph,
ich habe mich gestern kurz mit Mutti (Heidi) getroffen und sie hat mir die Bilder gegeben. Leider sind viele, viele Bilder im laufe der Zeit verschwunden, darunter waren Bilder von Dreharbeiten, Turnieren uvm.
Mutti erzählte mir, das Kalif noch in anderen DEFA Filmen mitgewirkt haben soll und sie es mir aufschreibt, wenn es ihr eingefallen ist.
In der Geschichte von Kalif soll es noch eine andere Station gegeben haben. Nachdem die Pferde aus Jugoslawien gekommen sind, sollen sie kurzzeitig in einer Berliner Betriebssportgemeinschaft untergekommen sein und dieser Verein behauptete, das die Pferde ihnen gehörten und wollten sie zurück haben, nachdem sie in Babelsberg untergekommen waren. Sie konnten aber nicht beweisen, das ihnen die Tiere gehörten und da der DEFA bei den Dreharbeiten in  Jugoslawien Sättel und anderes Zubehör gestohlen wurde, behielten sie die Pferde in ihrem Verein.
  
Viele liebe Grüße von Heidi und Marcel.
 
Ich werde ich melden sobald ich weiteres Material habe . Die Bilder kannst du selbstverständlich auf deiner Seite veröffentlichen.


1976-1977:
Jaeger-1976-77
Jaeger-Heidi-Kalif-Ende-der-60e
Jaeger-Kalif-1976
Jaeger-Marcel-1973
Haidimarie Jaeger und Kalif  Ende 1960er
1976
1973 unter Marcel Jaeger

Am 6. April 2014 erreichte mich die E-Mail von Michael Klein:

Hallo Herr Christoph Müller,

habe selbst viel mit Pferden zu tun, hab auch eigene, bin auf die Website von Kalif gestoßen.
Vielleicht helfen noch folgene Infos.

Mein Cousin Matthias Groß hat überm Stall gewohnt im Marstall und manchmal den Schneewalzer gespielt, und da drunter war der Pferdestall und Kalif hat dann angefangen, im Stall zu tanzen!
Auch meine Tante Inge Groß (vielleich kennen sie sie ja noch), die heut noch in Potsdam wohnt, kannte ihn sehr gut.
Leider wurde KALIF 1984 im Park Babelsberg eingeschläfert. Mit 33 Jahren konnte er nur noch schlecht kauen... Am Nußbaum hat ihn dann ein Tierarzt eingeschläfert. Die Kinder wurden dazu in die Wohnung meiner Tante geschickt...soweit mein Wissen über Kalif. Ich selbst war damal zu klein um das zu wissen, ich bin Jahrgang 1973 und war ab und zu in den Ferien oder am Wochenende bei meiner Tante, die genau überm Stall wohnte. Ich werde mir demnächst mal wieder den Park anschaun, hab schöne Kindheitserinnerungen. 

Mit freundlichem Gruß
Michael Klein.

Von wem gibt es noch Beiträge?
Am 7. August 2015 war ich in Groß Jehser zu einer Filmvorführung. Gezeigt wurde "Die Söhne der großen Bärin".
Der Schauspieler Gojko Mitic war anwesend und erzählte Episoden aus dem Dreharbeiten des Filmes und seinem Leben.
In der folgenden Geschichte könnte er von Kalif erzählt haben:
Auf der Suche nach einem Pferd für die Dreharbeit für ihn sind sie nach Hoppegarten (dort war außer der Galopprennbahn der feste Quartier des Zirkus) gefahren und fanden ein Schimmel. Er hatte den breitesten Rücken aller Pferde in der DDR, meint Gojko Mitic. Dennoch nahmen sie das Pferd und brachten  nach Jugoslawien zu den Drehort. Schon nach einen Tag sagte man zu Gojko, das das Pferd lahm sein. Es war am weichen Boden der Manegen gewöhnt und der Boden von Jugoslawien war ihn zu hart. Für Goiko wurde ein anderen Schimmel vor Ort bei einem Bauern gefunden und spielte dann im ganzen Film mit.
Doijko Mitic mit dem Schimmel


Wer möchte noch mehr über Kalif erzählen? Hat jemand Fragen zu dieser Seite?
Nachricht an kalif@hufblitznetz.de oder kommunizieren im Forum

zu noch mehr Fotos  Bildquelle: Potsdamer Reitverein



Ibrahim, so hieß der Filmschimmel in der CSSR, den Kalif an den Drehorten in der DDR von "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel"  vertreten hat.
Mehr zu lesen über ihn gibt es auf der Seite von auf www.dreihaselnuessefueraschenbroedel.de .



Christoph Müller, 1977, im Alter von 11 Jahren
Als ich mit acht Jahren im Kino Aschenbrödel durch den verschneiten Wald reiten sah, entstand bei mir der Traum, auch auf einem Schimmel so zu reiten. So kam es dann, das ich die Möglichkeit bekam, im Reitstall der DEFA reiten zu lernen. Die sehr nette Reitlehrerin Karin Krüger erklärte mir:  "Die Kinder lernen als erstes Votigieren, das Turnen auf dem Pferd, welches an einer "Leine", richtig gesagt ist Longe,  im Kreis galoppiert. Damit erlernen die Kinder das richtige Gefühl für Gleichgewicht auf dem Pferd und das Gespür für die Bewegungsabläufe des Pferdes. Später erst wird im Sattel geritten." Der Schimmel ist das Voltigierpferd, er heisst Kalif, war mal im Zirkus. Ein Jahr lang war ich mit dabei, auf Kalif reiten (voltigieren) zu lernen. 20 Pfennige hatte ich monatlich zu entrichten. Als Kind mit zwei Geschwistern einer alleinerziehende Mutter, Kinderreiche Familie, genoss ich die Vergünstigung. Die anderen Kinder, wie Karin es beschreibt, hatten 5 Mark zu bezahlen. ........
Kalif war ein durch und durch liebes Pferd. Er mochte es, von mir gestriegelt zu werden. Er wies eine Engelsgeduld auf, als ich mich am Votigiergurt hochzog und dieser  durch meinem Gewicht rum rutschte, so das ich mich unter seinem Bauch wiederfand. Kalif hat aufgepasst, das den Kindern nichts passierte.

Erst dreißig Jahre später erfuhr ich, dass es Kalif ist, welches Aschenbrödel im Stall ein Leckerchen gibt, ihn umarmt und vor der Treppe des Schlosses ihn fragt, ob sie nun zum Ball hineingehen soll.

Zu Weihnachten 2006 schaffte ich mir ein DVD Rekorder mit einer Festplatte an. Nun ging es daran, das Gerät auszuprobieren, eine Fernsehsendung aufzuzeichnen. Welche Sendung darf es sein? Nehme ich den Märchenfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Das ist ein schöner Film. Die Aufnahme hat funktioniert!. In der folgende Zeit bis April / März wurde die Festplatte voll. So mußte nun mal die Aufzeichnungen gelöscht werden. Aber den Märchenfilm brannte ich mir zuvor auf eine DVD Scheibe. Als ich mir dabei den Vorspann ansah, entschloß ich mich, doch mal nach der tschechischen Schauspielerin Libuse Safrankova zu googeln. Ich wollte mal sehen, was man über sie erfahren kann. Gleich ganz oben bei den Suchergebnissen fand ich die Webseite www.dreihaselnuessefueraschenbroedel.de. Dort kann man ausführlich über die Schauspielerin und andere Mitwirkende, auch über die Tiere einiges erfahren. Über die Tauben, über den Fuchs, der im Film mit einem Pfeil erlegt wurde. 
In der tat waren es zwei Füchse, ein zahmes, der an den Pfeil knabberte, und ein tiefgefrorenes vor Monaten erlegter Fuchs.  Über die Eule war auch was zu erfahren. Und das Pferd? Es kamen zwei Schimmel im Einsatz, ein an den Drehorten in der CSSR und ein in der DDR. Der in der DDR hieß Calif. Viel mehr weiß man nicht.
Calif?! fragte ich mich. Im Reitverein der DEFA bin ich doch als Kind auf einem Schimmel mit dem Namen Kalif geritten. Der Zeitraum als das Pferd lebte und als die Dreharbeiten stattfanden stimmten überein und die Pferde vom Verein wurden auch beim Filmen eingesetzt.
In der Filmszene, wo an der Treppe zum Schloß Aschenbrödel ihren Pferd fragt, ob sie nun zum Ball hinein gehen soll, erkannte ich das Voltigierpferd im Babelsberger Park wieder. Ich schaute in meinem Fotoalbum nach den Fotos, die meine Mutter beim reiten machte. Diese scannte ich und das Foto, wo ich kopfüber am Pferd herunter hänge, setzte ich in das 3hfa Forum ein mit der Schilderung, das ich vermute, das dieses Pferd Aschenbrödels Nikolaus gewesen sei. Das Interesse im Forum war so groß, das ich mich dann so richtig reinhing, nach Kalif zu forschen.
    Link:
 Bericht über die Eröffnung der Ausstellung im Schloss Moritzburg 2009/2010
 Bericht über die Eröffnung der Ausstellung im Schloss Moritzburg 2011/2012
 Bericht über die Eröffnung der Ausstellung im Schloss Moritzburg 2012/2013
 Bericht über die Eröffnung der Ausstellung im Schloss Moritzburg 2013/2014 "Der Märchenschimmel von Prag"

   Presse, Literatur und Visualmedien zu dieser Seite:
Daniela Ramsauer am 27.12.2008 im Magazin am Wochenende
Barbara Gärtner am 25.12.2009 in der Süddeutsche Zeitung
Jana Haase am 12.11.2011 in den Potsdamer Neuesten Nachrichten "Der Märchenschimmel von Babelsberg"
Kathrin Heim Fernsehen im MDR So. 22.12. und in der Schweiz SRF 1 Sa. 07.12.  "Geheimnisse zum Lieblingsfilm" / Interview mit mir auf Youtube

Dezember 2014

Buch:

Kathrin Miebach: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel - Das Wintermärchen

Ein Nachschlagewerk über  den Film und was alles darum geht.
Auf Seite 43 und 44 ist etwas über Kalif  geschrieben.
Ablichtung als PDF Datai


DVD:

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel - 40 Jahre Jubiläumsedition (2 DVDs - Film + Doku) [Limited Edition]

Beitrag über Kalif
Buch + DVD

 
Ivo Olias, 13.8.2013, www.printlayout-und-webdesign.de  bekam  auf seine Anfrage ein Foto für ein Kalender 2014 von mir zur Verfügung.
"Unser Babelsberg 2014" - ein Kalender mit Bilder aus DDR Zeiten
Kalender 2014

                                                   

 

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